Artenschutz

Für die Erhaltung und Schutz der ursprünglichen und natürlichen Lebensräume.

Weltweit sind Tausende von Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Alleine in der Schweiz stehen über 3'000 Pflanzen und Tierarten auf den sogenannten Roten Listen der bedrohten Arten. Ohne geeignete Schutzmassnahmen werden viele dieser Arten vielleicht schon bald für immer verschwinden.


Artenschutz - Regenwald

Die grüne Lunge der Erde.

Der Regenwald heißt so, weil es dort fast jeden Tag regnet. Auf fast allen Kontinenten der Erde gibt es tropischen Regenwald: Wie ein Gürtel legt er sich am Äquator rund um den Globus. In dieser Region gibt es keine Jahreszeiten wie bei uns, sondern man spricht von Regenzeiten, in denen besonders viel Niederschlag fällt. Wie ein großer Schwamm saugen die Pflanzen des Waldes Regenwasser auf und geben es über ihre Blätter in die Luft ab. Dadurch bilden sich große Regenwolken, die über den Wäldern aber auch über weit entfernten Landstrichen abregnen. Fast die Hälfte ist bereits zerstört und darunter leider auch der Artenschutz.

Diese massive Naturzerstörung wirkt sich auf das globale Klima aus und beschleunigt den Artenschwund. Die tropischen Regenwälder beherbergen die größte Vielfalt lebender Organismen auf unsere Erde. Diese Wälder machen zwar nur 7% der Erdoberfläche aus, sie werden jedoch von bis zu 90% aller Lebewesen bewohnt.

Artenschutz - Biologische Vielfalt

Das Geheimnis tropischer Vielfalt liegt verborgen in der Seltenheit ihrer Arten. Wissenschaftler schätzen die Zahl der Arten auf 20 bis 30 Millionen, von denen bisher 1,8 Millionen bekannt sind. Die meisten Arten gehören zu den Insekten, Käfern, Bienen, Fliegen oder Wanzen und sind deutlich unscheinbarer.

Biologische Vielfalt ist die Grundlage für Leben.

Pflanzen versorgen uns mit Sauerstoff, Nährstoffen und Energie (unsere gesamte Ernährung beruht auf der Leistung von Pflanzen, und sei es in der Form von Tierfutter), sie liefern “nachwachsende Rohstoffe” und viele Heilmittel beruhen auf Wirkstoffen, deren Vorbild aus der Natur stammt (so beruht Aspirin aus einem Wirkstoff aus Weidenrinde)

Wälder regulieren das Klima und speichern das Treibhausgas Kohlendioxid, sie filtern und speichern Wasser (und schützen so beispielsweise vor Erosion und Hochwasser), sie liefern den Baustoff Holz und den Energieträger Brennholz und geschätzte (Nah-) Erholungsräume

Nutztiere geben uns ihre Arbeitskraft und liefern Fleisch, Wolle, Milch ...

Insekten bestäuben (Hummeln, Bienen, ...) rund drei Viertel aller Blütenpflanzen (darunter unsere Obstbäume), sind Futter für viele Süßwasserfische, Reptilien, Vögel und sogar einige Säugetiere (Ameisenbär, ...), helfen bei der Zersetzung organischer Abfälle (Mistkäfer, Termiten), verbessern in heißen und trockenen Klimaten den Boden (Termiten, Ameisen) und bekämpfen als Nutzinsekten Schädlinge (womit sie den Pestizideinsatz in Landwirtschaft und Gartenbau verringern) (in den USA wurde 2006 der finanzielle Wert alleine der "Ökosystem-Dienstleistungen" der Insekten auf 57 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt [1014]

Mikroorganismen zersetzen unsere Abfälle und führen deren Mineralien in den Kreislauf zurück, sie reinigen unsere Flüsse und Gewässer

Landschaften und die in ihnen lebenden Tiere, Pflanzen und Völker stellen einen ethischen und ästhetischen Wert dar, der sie beispielsweise zu Urlaubszielen macht


Erschreckend viele Arten weltweit gelten als vom Aussterben bedroht. Dabei ist Artenschutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt auch für uns Menschen von großer Bedeutung.

Der Verlust von Arten und damit ein Verlust von Biodiversität bedroht auch uns Menschen. Denn jedes Lebewesen in einem Ökosystem erfüllt eine bestimmte Funktion. Wenn ein Lebewesen ausstirbt, können andere diesen Verlust häufig nur schwer oder gar nicht kompensieren oder ersetzen. Das kann dazu führen, dass ohne Massnahmen die Ökosysteme instabil werden oder sich nachhaltig verändern, denn diese ist auch die Grundlage für unsere Nahrungsmittelproduktion, für andere nachwachsende Rohstoffe und viele Pflanzen dienen als Kohlenstoffspeicher.

Artenschutz - Artenschutz

Schweiz

In der Schweiz stehen über 3'000 Tiere und Pflanzen oder rund 36 % der Flora und Fauna der Schweiz auf den sogenannten Roten Listen der bedrohten Arten. Der Bund hat die Erhaltung von 3600 in der Schweiz vorkommenden Arten als nationalprioritär eingestuft. Ursache für den Artenschwund sind Überbauungen, Industrialisierung, Erschliessungsdichte, intensivierte Land- und Forstwirtschaft, Freizeitaktivitäten, usw.

Dadurch wurden viele, für zahlreiche Organismen lebenswichtige Biotope zurückgedr.ngt oder verschwanden sogar ganz. Auch das Einführen fremder Arten bedroht die autochthonen Wälder, Pflanzen und Tiere zunehmend und trägt zur globalen Verarmung der Vielfalt bei. Ohne geeignete Schutzmassnahmen werden viele der einheimischen gefährdeten Arten vielleicht schon bald für immer verschwinden.

Deutschland

Die Gesamtzahl an Pflanzen- und Tierarten geht dramatisch zurück. Von den einheimischen Tierarten in Deutschland sind 35 Prozent bestandsgefährdet, von den Pflanzenarten 26 Prozent. Rund 34.000 Arten sind derzeit vom Aussterben bedroht. Ein Drittel der Wildpflanzen in Deutschland ist gefährdet.

Mit diesem nie da gewesenen Aussterben von Tier- und Pflanzenarten wird das sensible Ökosystem unseres Planeten instabil: Das Aussterben einer Art reißt eine Lücke in das aufeinander abgestimmte Netz der Natur, in der alle Arten miteinander verbunden sind.

Regenwald

Unsere weltweit wichtigsten Wälder. Tropische Regenwälder verschwinden in nie dagewesener Geschwindigkeit. Und mit dem Regenwald schwinden seine Arten. Das „National Science Board“ der USA schätzt, dass in 20 Jahren ein Viertel aller Arten trotz Artenschutz-Programmen ausgestorben sein wird. Vergleichsweise bescheiden nehmen sich die natürlichen Artenverluste aus: Ohne Einfluss des Menschen gehen auf natürlichem Weg schätzungsweise 3 bis 25 Arten pro Jahr verloren.

Viele der Erkenntnisse zum Artensterben gehen zurück auf den amerikanischen Zoologen Edward O. Wilson. Er schätzt, dass Tag für Tag 70 Arten aussterben, womit der Mensch das Artensterben um das 100-fache beschleunigt. Neun Prozent der Baumarten sind von der Ausrottung bedroht. Schätzungen von anderen Wissenschaftlern sind weitaus pessimistischer und zeichnen ein noch düstereres Szenario. Der amerikanische Käferspezialist Terry Erwin hat in den tropischen Regenwäldern Panamas untersucht, wie viele verschiedene Arthropodenarten* in den Kronen einer bestimmten Baumart (Luehea seemannii) vorkommen. Von 1.200 Käferarten, die Erwin fand, leben 160 Arten ausschließlich in den Luehea-Bäumen.

Geht man davon aus, dass jährlich 300 Baumarten verloren gehen, dann würde dies einen Verlust von jährlich 48.000 Käferarten bedeuten, das wären etwa 130 Arten am Tag. Wie gesagt nur Käferarten, der Tierstamm der Arthropoden umfasst noch viel mehr Arten!

* Zum Tierstamm der Arthropoden gehören die Klassen der Insekten, Spinnentiere, Krebstiere, Tausendfüsser und Trilobiten. Arthropoden haben einen gegliederten Körper, der von einem Panzer aus Chitin überzogen ist. Die Arthropoden bilden eine ungeheure Artenzahl in den Tropen

Tropische Regenwälder | Restliche Landmassen

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